Über uns

Die Insel ist ein selbstorganisiertes, unkommerzielles soziokulturelles Zentrum. Schon seit den 90ern beherbergte das Haus im Zentrum Jenas WGs mit alternativen und kulturaktiven Menschen. 2007 nahm die Insel ihren Weg und wuchs zu einem Hausprojekt, indem Menschen gemeinschaftlich leben und ihre Räume für andere öffneten. Gemeinsam wird ein soziales Experiment gelebt, welches versucht, sich an die Utopie einer friedlichen, kooperativen, nachhaltigen und gerechteren Welt anzunähern.

Als Freiraum verstehen wir uns zum einen als offenen Raum zum sich Ausleben, sich Entdecken und Entwickeln, und zum nicht kommerziellen Genießen von Kultur und Zwischenmenschlichkeit. Und zum anderen als einen Raum, der möglichst frei ist von den Lasten der zeitgenössischen Welt – frei von Diskriminierungen, von Gewalterfahrungen, von Wettbewerb untereinander und Leistungsdenken, frei von dem Druck in irgendeiner Form irgendetwas anderes sein zu müssen, als das, was man ist und sein will.

Demo 2015 zur Änderung des Flächennutzungsplans

So fanden über die Jahre unzählige Konzerte und Partys statt. Gruppen konnten den Raum für ihre Treffen oder als Plattform nutzen oder sich Equipement ausleihen. Zahlreichen Gästen der Stadt wurde ein temporäres zu Hause geschenkt, viele Bands, Reisende und Wandersgesellen übernachteten hier. Seit ca. 10 Jahren existiert die Sokü (früher Vokü) und bekochte manches Mal weit mehr als 100 Menschen mit leckerem veganen Essen. Es gab einen Proberaum, in dem mehrere Bands probten. Es gibt Kneipen- und Kinoabende, Vorträge, workshops, eine Freebox für brauchbares Ungebrauchtes, den Foodsharing Fairteiler. Und oft genug konnte die Insel ein offenes Wohnzimmer mitten in der Stadt sein. Das alles wird durch die Mieten der Bewohnenden und durch Spenden finanziert und durch ehrenamtliche Arbeit aus Lust an der Sache organisiert.

Seit 2011 ist klar, dass die Universität auf dem Gelände bauen will und die Insel weichen soll. Seit dem haben wir viele Anstrengungen unternommen, um die Insel zu erhalten. Versuchten wir zunächst erfolglos eine Integration in die Baupläne, so ging es später um das Finden einer Ersatzimmobilie. Jahrelange Diskussionen mit der Stadt Jena und seit 2017 auch mit dem neuen Eigentümer, dem Land Thüringen, brachten bislang noch keine Lösung. Doch wir bleiben dran! Vernetzen uns, streiten für den Erhalt, suchen nach Lösungen, tragen das Thema in die Öffentlichkeit.

Demo 15.12.2018 gemeinsam mit der Rad*Aue

Wir haben all die Jahre erfahren, wie bedeutsam solche Orte für diese Stadt und ihre Menschen sind. Uns geht es nicht um einen gemütlichen Wohnraum für uns selbst, sondern wir kämpfen für einen offenen, selbstorganisierten Raum und gegen die Verdrängung von Geringverdienenden und (sozio)kulturellen Freiräumen.

Wenn du mitmachen willst, gibt es viele Möglichkeiten. Wir freuen uns über jede kleine Hilfe und jede eigene Idee.

Insel loves you. It’s yours too! <3